Die Dämmstofflüge – kleine Anmerkung zum Dämmen von Dächern und Wänden

 

Jeder Bauherr wird eines Tages vor der Entscheidung stehen: Wie dämme ich mein Dach?

Und dann ist guter Rat teuer …

Eigentlich wird man jetzt annehmen, man gehe zu einem Händler, Archi­tekten oder anderem Sach­kundigen, der den rat­suchenden Kunden dann aufklärt.


Leider wissen die wenigsten Bau­herren, dass von dieser Gruppe der Berater nur einige Wenige über dieses klima­tech­nische Pro­blem geschult sind. Und wenn, dann meist durch Firmen der Mineral­faser­industrie oder der Schaum­stoff­hersteller, welche jahre­lang die Kunden im Unwissen über die Proble­matik wie Voll­sparren­dämmung und Dampfsperren im Dach­ausbau gelassen haben.


Ebenso unbekannt ist häufig, dass variable Dampfbrems­systeme, die jetzt als neues All­heil­mittel offenbart werden, durch Firmen wie „pro clima“ bereits seit vielen Jahren verwendet werden, aber im Normal­fall immer in Verbindung mit wasser­speicher­fähigen Dämm­stoffen am besten aus Holzfasern, die für eine hohe Sicherheits­reserve gegen das zu starke Auf­feuchten der Konstruktion sorgen.


Eigenschaften der Holzfaserdämmstoffe

Diese Holzfaser­dämm­stoffe mit einem Wasser­speicher­vermögen von bis zu 30 Prozent ihrer Eigenmasse, bei einem spezifischem Gewicht von 50-250 kg/cbm (Mineralwolle 2% Wasser­speicher­vermögen bei 15-25 kg/cbm) besitzen noch viele weitere verblüffende Eigenschaften wie hervorragenden Schallschutz, einen besonders guten sommerlichen Wärmeschutz, 10-16 Std. Phasenverschiebung bei durch­schnitt­lichen Dämm­stoff­stärken sind kein Problem. Mineral­wolle schafft da durch­schnitt­lich nur 6 Std. Sie können sich dann schon im Sommer auf eine schöne warme Wohnung freuen.

 

Die Lüge vom Wärmedämmen

Bauteile werden nach dem U-Wert auf ihre Wärmedämmung bewertet, das heißt wie ein Bau­teil welche Wärme­menge in Watt auf einem Quadratmeter bei einem 1° Celsius Temperatur­unterschied in einer Stunde durchlässt.

Bei Versuchen wurde festgestellt, dass bei gleichem U-Wert Passivhaus-Ständerbauten katastrophal schlecht abschneiden, wenn sie mit leichten Dämmstoffen ausgeführt wurden. Nicht entscheidend ist der U-Wert, sondern der Gesamt­wärme­verbrauch. Dieser wird aber nach dem U-Wert berechnet.

Um einen günstigen Wärmeverbrauch zu erzielen, benötigt man ein hohes Speicher- und Wärme­verharr­vermögen eines Bau- oder Dämm­stoffes in der Außen­wand. Die besten Werte erreicht Holz 100 der Firma Erwin Thoma.

Spezifische WärmespeicherkapazitätLambdawert
Mineralfasern 15-25kg/cbm1000J/(kg* K)035–040
flexible Holzfaser 50Kg/cbm2100J/(kg* K)040
Holzweichfaser 100-250kg/cbm2100J/(kg* K)040–055

Dachstühle werden mit leichten Dämmstoffen gedämmt. Holzweich­faser bester Speicherdämmstoff.

 

Wer jetzt immer noch glaubt, dass ein mit leichtem Dämmstoff gedämmtes Dach gut dämmt, der ist der Dummheit oder dem Betrugs­manöver der Dämm­stoff­experten aufgesessen.*

* Lesetipp: Erwin Thoma „Für lange Zeit: Leben und Bauen mit Holz“ (ISBN 3-85498-297-6). Wir halten das Buch sehr gern für Sie bereit, nur lesen muss Sie selbst.

 

Holzflexprodukte als Dämmstoff sind eigentlich nur bessere Kompromisse zur Mineral­wolle – und zwar dann, wenn es zu spät ist, eine richtige Konstruktion vorzusehen.

Das hohe Wärmespeicher­vermögen von Holz­weich­faser- und Holzflex­produkten hat noch einen weiteren Vorteil, nämlich den Brandschutz. Und obwohl Holz­faser­dämmstoffe leider nur als B2-Baustoff zugelassen sind, schützen sie im Brandfall eine Konstruktion wesentlich länger als der A-Baustoff Mineralwolle (und die noch tödlich-pro­blema­tischeren Schaum­stoffe), was bei Brand­schutz­versuchen und im Ernst­fall (Kaprun, Düsseldorf) ein­deutig nachgewiesen wurde.

 

Aber da der Rohstoff Holz nun einmal brennt, kann so etwas natürlich nicht in die DIN Eingang finden – eher passt ein Kamel durch ein Nadelöhr.

(siehe Brandgutachten Landes­feuerwehr­verband Bayern)

 

Über Biolöslichkeit von Mineralfasern muss man sich sehr wundern, da hierüber vollkommen wider­sprüchliche Aus­sagen vorliegen. Und sollte man nicht Aus­sagen erst nach jahr­zehnte­langer Erprobung treffen? Aber nein, das Versuchs­kaninchen sind Handwerker und Bau­herren. Also lieber Heim­werker, schützen Sie weiter gut Ihre Hände und Augen, Ihre Lunge wird es Ihnen danken!

 


Ihr Planer wird Ihnen Dämmen mit Flachs oder Hanf­platten empfehlen, dabei kann oder will er nicht wissen, dass diese Werk­stoffe Relikte aus grauer Vor­zeit der Öko­dämm­stoffe sind. Zwar immer noch besser als Mineral­wolle, aber viel zu leicht, um eine Wärme­speicherung und einen sommer­lichen Wärme­schutz zu erzielen.


 

Leider verleitet eine Förder­maßnahme zur Aus­schaltung des Geistes.

Eigen­artiger­weise kam die Förderung dieser Stoffe erst auf, als die Mineral­faser­industrie sich anschickte, diese Dämm­stoff­pioniere aufzukaufen …

Wer am Baustoff und der Konstruktion von 50% der Außen­hülle seines Hauses spart, dem nützt die beste Wärme­pumpe nichts, die hilft nur dem Verkäufer.